Auf dem richtigen Weg – doch das Ziel bleibt fern

Mitglieder der Kita Elternvertretung Frankfurt beim Bundeselternkongress am 16.11.2024 im Mainzer Schloss.

Am 16. November besuchten fünf Mitglieder der Stadtelternvertretung Frankfurt (StEV) den 10. Bundeselternkongress in Mainz und nahmen dabei an verschiedenen Workshops und Themen-Angeboten teil. Die wichtigsten Erkenntnisse zeigen: Es gibt noch viel zu tun.

Die Zukunft unserer Kitas liegt noch in weiter Ferne

Kinder brauchen Bewegung und Freiheiten, ergänzt durch naturnahe Entdeckerplätze und durchdachte digitale Angebote – so die Vision moderner Kitas. Doch die Realität hinkt hinterher. Während Gründer und Geschäftsführer von Little Big Future bekräftigte, dass „wo ein Wille ist, auch ein Weg ist“, fehlt es meist an tatsächlichem politischen Willen. Dies zeigte sich unter anderem daran, dass die Bundesfamilienministerin Lisa Paus trotz langfristiger Einladung nicht erschien. Der zentrale Punkt bleibt: Gute Bildung kostet Geld, doch politische Investitionen in unsere Kinder, die Zukunft der Gesellschaft, bleiben zu gering.

Besonders erschreckend sind die Unterschiede in der Kleinkindbetreuung zwischen den einzelnen Bundesländern, etwa hinsichtlich der Elternbeiträge, die teils horrend hoch sind. Zwar betonten die politischen Vertreter, dass „wir auf einem guten Weg“ seien, doch Fortschritt ist vor allem dort sichtbar, wo engagierte Eltern ihre Zeit ehrenamtlich investieren. Wir konnten den „guten Weg“ tatsächlich nur in einem Punkt erkennen: wenn Eltern ihre so kostbare Freizeit neben Beruf und Familie auch noch fürs Ehrenamt opfern, kommt tatsächlich etwas in Bewegung. Wenigstens ein bisschen. ;)

Seelische Gesundheit von Kindern

Die Förderung der emotionalen Gesundheit von Kindern wurde als essenziell hervorgehoben. Eine stabile Gefühlsregulation und Impulskontrolle sind Grundsteine für ein glückliches Leben – aber sie benötigen Zeit, Übung und Unterstützung. Bewegung ist ein essenzieller Skill, doch laut WHO bewegen sich Kinder viel zu wenig, eine Situation, die durch die Pandemie noch verschärft wurde. Eltern spielen eine zentrale Rolle, indem sie ihre Kinder aktiv unterstützen und herausfinden, was ihnen individuell hilft, ihre Gefühle besser zu regulieren.

Belastung der Eltern und alternative Betreuungsmodelle

In der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass Eltern durch hohe Beiträge, Personalmangel und verkürzte Öffnungszeiten zunehmend belastet werden, Familie und Beruf zu vereinen. Es braucht dringend Lösungen, wie die Kampagne in Rheinland-Pfalz, die die Zahl der Auszubildenden im Erzieherbereich positiv beeinflusst hat. Eltern müssen Gehör finden, um Missstände aufzuzeigen und Veränderungen anzustoßen.

Ein weiterer Workshop widmete sich dem Thema Tagesfamilien. Dabei wurde klar: Tagesfamilien sind ebenso qualifiziert und ausgebildet wie Kita-Personal, arbeiten jedoch selbstständig und tragen das unternehmerische Risiko. Damit dieses familiennahe, flexible und professionelle Betreuungsmodell Zukunft hat, ist eine faire Bezahlung unverzichtbar. Die umfangreichen Aufgaben, Verpflichtungen und Eigenschaften von Tagesfamilien wurden eindrücklich dargestellt.

Migrantische Elternbeteiligung stärken

Im Workshop über die Stärkung der Beteiligung migrantischer Eltern stellte das Bundeselternnetzwerk Bildung und Teilhabe (bbt) Projekte wie PartEl vor, die Eltern aus Drittstaaten zur aktiven Mitwirkung in Elterngremien ermutigen. Engagierte Eltern diskutierten über die Stärkung der Partizipation, um mehr Eltern mit Migrationshintergrund in Kitas und Schulen einzubinden.

Den Kita-Alltag transparent gestalten

Ein weiterer Workshop zeigte, wie wichtig es ist, Eltern als Ressourcen zu betrachten und sie durch Umfragen und offene Kommunikation stärker einzubeziehen. Zwei erfahrene Fachkräfte aus Rheinland-Pfalz führten durch den Workshop und verdeutlichten, dass Elternengagement und Transparenz Hand in Hand gehen sollten.



Die Kita Elternvertretung Frankfurt nimmt viele wichtige Impulse aus dem Bundeselternkongress mit.
In dem Zusammenhang auch ein großes DANKE an die Verantwortlichen für eine wirklich gut organisierte Veranstaltung inkl. super toller Kinderbetreuung vor Ort. Es geht doch – wenn man nur will.

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